Retten, Bergen, Löschen, Schützen – das ist für den Normalbürger einerseits Markenzeichen andererseits selbstgewählter Auftrag für die Feuerwehren.
Am Freitag, 16. Oktober 2020, habe ich auf Anregung von Adrian Hepp, dem Fraktionsvorsitzenden des Kreistags Teltow-Fläming, die Freiwillige Feuerwehr Großbeeren besucht. Im Vorgriff auf diesen Abend hatte ich mich mit dem Positionspapier der Feuerwehren Brandenburgs aus dem Jahr 2017 vertraut gemacht.
Großbeeren wird immer größer, die Komplexität der Anforderungen steigt mit Ausdehnung der Wohnsiedlungen und der Zunahme riesiger Logistikhallen. Das trifft vielerorts auf ein geändertes Lebens- und vor allem Freizeitverhalten bei den Menschen. Großbeeren ist zum Glück in der Lage mit einer gezielten Jugendarbeit jungen Menschen die erfüllenden und spannende Arbeit in einer Freiwilligen Feuerwehr näherzubringen. Nachwuchsprobleme sind so deutlich reduziert.
So wurde mir von der Leitung der Freiwilligen Feuerwehr Großbeeren auch vermittelt, daß als größtes Problem die Platznot im Feuerwehrhaus mitten im Ort gesehen wird. Das geht von der Einsatzleitstelle über die Umkleiden bis hin zur Halle für die Einsatzfahrzeuge.
Kurz durfte ich in einer Rede auf das Positionspapier Bezug nehmen. Um zunehmenden Gefahrenpotentialen begegnen zu können, wird man neu denken müssen.
Ohne Veränderungen innerhalb der jetzigen Strukturen und ohne eine zunehmende Unterstützung des Ehrenamtes „Freiwillige Feuerwehr“ ist weder ein flächendeckender Brand- und Katastrophenschutz noch eine wichtige, zeitnahe örtliche Gefahrenabwehr zu gewährleisten. Wer die Sicherheit in unserem Landkreis in den Städten, Gemeinden und den ländlichen Räumen auch in den kommenden Jahren gewährleisten will, muss neue Wege gehen, ohne dabei Bewährtes zu vernachlässigen.
Die „Forderungen gegenüber der Politik“ sind vom Verband nachdrücklich kommuniziert worden. Wie mir vor Ort bestätigt wurde, bestehen die Kapazitätsprobleme an der Landesschule für Brand- und Katastrophenschutz Brandenburg noch immer. Die zunehmende Technisierung fordert mehr Schulung und stößt auf – im Vergleich zu früher – gesunkene Schulungskapazitäten.
Eine der Forderungen an die Politik, die ich dem Positionspapier des Landesfeuerwehrverbandes Brandenburg entnehmen konnte, war die einer nachhaltigen Entlastung des Ehrenamtes ohne Aufgabe des Ehrenamtes.
Hier steht die Frage im Raum, wie Elemente der Hauptamtlichkeit in der Freiwilligen Feuerwehr eingebracht werden können, ohne den Charakter einer Freiwilligen Feuerwehr nachhaltig zu verändern.
Alles in allem ein gelungener Besuch, der mich zumindest, deutlich schlauer gemacht hat.
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